In allen Religionen gibt es so etwas wie eine Pilgerreise. Christen pilgern zu den Orten, die mit dem Leben Christi verbunden sind. Muslime umkreisen Orte, die mit dem Leben Mohammeds verbunden sind. Und Buddhisten reisen zu Stätten, die mit dem Leben von Siddharta Gautama verknüpft sind.
Deshalb machten wir – meine Familie und ich – uns zu jenen Orten auf, die mit dem Leben des Offenbarers unserer Religion verbunden sind. Diese befinden sich in Israel. Denn ausgerechnet in dieses heiligen Land wurde Baha’u’llah verbannt. Die Verbannung Baha’u’llahs erfolgte aufgrund seines Anspruchs, Bote Gottes für die Menschheit zu sein. In der Absicht ihn zu vernichten, haben die Könige und Geistlichen des persischen und osmanischen Reichs das in der Mitte des 19. Jahrhunderts veranlasst. Auf diese Weise haben sie für die Erfüllung von Jahrtausenden alten Prophezeiungen und Wiederkunftserwartungen gesorgt.
Dieser faszinierende Umstand allein ist Grund genug, eine Pilgerreise zu unternehmen. Dieser und die nächsten Artikel sind dieser besonderen Erfahrung gewidmet.
Eine Pilgerreise ist kein Sightseeing
Es ist wesentlich mehr als ein Besuch von heiligen Stätten. So etwas hat eine tiefere Bedeutung. Bei einer Pilgerreise geht es für mich nicht nur darum, den Alltag hinter mir zu lassen. Es geht darum, mich so gut wie möglich von allem Irdischen loszulösen und zu mir selbst und damit zu Gott zu finden.
Reise zu mir selbst
Meine Bitte an mich selbst bei dieser Reise war, mir ausreichend Zeit zu nehmen, um zu Ruhe zu kommen. Ich wollte in meinem Herzen über Fragen wie den Sinn meines Lebens nachdenken. Und ich wollte auf der Suche nach mir selbst meine einzigartige Auszeichnung, mein Potential und meine Kraft erfahren, die göttlichen Eigenschaften widerzuspiegeln.
Für diesmal möchte ich mit Baha’u’llahs Worten enden: „Schaue in dich selbst, damit du Mich in dir findest.“
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