Bevor wir nach Israel abflogen, habe ich mir gewünscht, dass sich mein Herz wie ein Samenkorn öffnen möge. Und so habe ich während meiner Pilgerreise darum gebetet, dass sich mein Herz für die göttliche Liebe und Führung öffnet. Was ich unvorsichtigerweise nicht bedacht hatte, war, dass das vermutlich nicht schmerzlos vor sich geht.

Auch in der GFK geht es darum, das Herz für ein neues mitfühlendes Miteinander zu öffnen. Und das geht ebenfalls nicht schmerzlos vor sich. Weil uns mitunter bewusst wird, wie sehr wir uns dabei selbst im Wege stehen. Durch unsere Gewohnheiten zu denken und mit uns selbst und anderen zu sprechen.

Angenommensein

Erst wenn wir die Erfahrung von Angenommensein machen, können wir uns Neuem öffnen und uns verändern. Carl Rogers sagt: “Das seltsame Paradoxon ist, dass, wenn ich mich so akzeptiere wie ich bin, ich die Möglichkeit erlange, mich zu verändern.” Rogers war ein berühmter amerikanischer Psychologe und Psychotherapeut. Er hat die klientenzentrierte Psychotherapie entwickelt. Auch die humanistische Psychologie geht maßgeblich auf ihn zurück. Und er war auch der Lehrer von Marshall Rosenberg. Nach Rogers und Rosenberg ist Akzeptanz die Basis für jeglichen Wandel.

Das kostbarste Geschenk

Bei meiner Pilgerreise habe ich nicht nur diese Akzeptanz erlebt, sondern vielmehr noch in der Akzeptanz Geborgenheit erfahren und Vertrauen. Etwas, womit ich mir gewöhnlich recht schwer tue.

Rückblickend denke ich: Wer, wenn nicht unser Schöpfer, nimmt uns so an, wie wir sind? Und wer, wenn nicht Er, gibt uns die Kraft, das zu entwickeln, was in uns angelegt ist? Es jedoch zu erleben, ist nochmal ganz etwas anderes.

Wir alle können uns jederzeit dieses großartige Geschenk machen: Uns gegenseitig anzunehmen, wie wir sind.
Fortsetzung folgt.