Manchmal stellt sich ein Gefühl von Dankbarkeit ein, wenn wir etwas geschenkt bekommen. Aber Dankbarkeit kann auch einfach da sein, ohne dass wir etwas geschenkt bekommen. Weil wir unser Herz auf Dankbarkeit eingestellt haben. Über diesen Unterschied möchte ich heute schreiben.

Zwei Arten von Dankbarkeit

Im Englischen gibt es zwei Worte für Dankbarkeit: „thankfulness“ und „gratefulness“. Bei thankfulness geht es um ein Gefühl, das anlassbezogen auftritt. Thankfulness ist eine Reaktion in uns auf etwas von außen, abhängig von ganz bestimmten Bedingungen. Daher ist es meist schwierig dieses momentane Gefühl selbst herbeizuführen und kaum aufrecht zu erhalten. Es ist eine flüchtige Erfahrung. Jemand der gerade thankfulness erfährt, spürt Freude, weil er ein halbvolles Glas sieht – an jener Stelle, wo andere ein halbleeres sehen.

Bei gratefulness geht es mehr um eine innere Haltung, eine dauerhafte Ausrichtung des Lebens. Gratefulness beschreibt eine Art, das Leben zu erfahren. Es ist eine Weise, die Welt um uns nicht als etwas Selbstverständliches, sonders als Geschenk wahrzunehmen. Wie ein Filter, durch den wir das Leben begrüßen und das Leben sehen. Es ist keine Reaktion auf etwas außerhalb von uns selbst und daher nicht an bestimmte Bedingungen geknüpft. Gratefulness ist ein Zustand, in dem wir uns befinden, wenn wir wirklich lebendig sind, achtsam und bewusst. Um in dem Bild mit dem halbvollen bzw. halbleeren Glas zu bleiben: In einem Zustand von gratefulness verspürt man Dankbarkeit für die Tatsache überhaupt ein Glas zu haben.

Wer sich weiter zu dem Thema inspirieren lassen möchte, kann  sich hier ein Video von David Steindl-Rast ansehen. Das Video ist auf Englisch mit deutschen Untertiteln.

Dankbarkeit und Glück

Dankbarkeit und Glück hängen übrigens eng miteinander zusammen. Alle Menschen, die sich mit der Glücksforschung und positiver Psychologie auseinandersetzen, wissen das. Interessanter Weise gibt es im Englischen nicht nur viel mehr Wörter für Dankbarkeit, sondern auch für Glück. Der englische Philosoph und Staatsmann Francis Bacon sagte schon: „Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.“

Tägliche Erinnerung

Etwas, das mich persönlich daran erinnert, mein Herz täglich auf Dankbarkeit einzustellen, ist ein Buch. Dieses Buch bekam ich von meinem 18jährigen Sohn zum Geburtstag. Es war keine Überraschung. Denn es ist inzwischen mein 3. Buch und ich schätze dieses tägliche Innehalten sehr. Über dieses Buch habe ich schon vor 2 Jahren einmal in einem Blogartikel https://roshan.at/der-diamant/ geschrieben.

In vielen meiner Seminare erzähle ich von der Kraft der Dankbarkeit und von dem 6-Minuten-Tagebuch. Ich habe mit den Autoren Kontakt aufgenommen um mir die Erlaubnis zu holen, eine Seite aus ihrem Buch weiter zu geben, um Menschen zu ermutigen, ebenfalls mit dem Schreiben zu beginnen . Hier ist diese Seite.

Und was hat es mit dem Frosch auf sich?

Davon erzähle ich das nächste Mal – bleib dran!