Netzwerken heißt Beziehungen knüpfen. In Netzwerken entdecken wir Gemeinsamkeiten mit anderen. Es entstehen neue Bekanntschaften. Und wir vertiefen bestehende Freundschaften. Beim Netzwerken werden Gelegenheiten der Zusammenarbeit entdeckt und geschaffen. Aus Anlass des alljährlichen GFK-Netzwerktreffens (heuer von 22.-25. Sept. im Yspertal, NÖ) lade ich dich ein, darüber nachzudenken: Was bringt es dir, dich zu vernetzen?
Wir Menschen sind Beziehungswesen
Beziehungen können unsere Bedürfnisse nach Sicherheit, Gemeinschaft, Zugehörigkeit und Geborgenheit erfüllen. Viele weitere Bedürfnisse, wie z.B. nach Austausch (Kommunikation), Gesehen werden und sowie Lernen durch Rückmeldung können wir uns nur im Zusammensein mit anderen erfüllen. Beziehungen lernen können wir nur in Beziehungen und am besten lernen wir unter Gleichgesinnten, unter Menschen, die Ähnliches lernen wollen wie wir selbst. Auch bei Bedürfnissen wie Wertschätzung, Dankbarkeit, Selbstausdruck und Lachen fehlt etwas, wenn nicht andere Menschen beteiligt sind.
Erst im gelungenen Miteinander können wir ein Geben und Nehmen auf Augenhöhe erfahren. Auch das Verfolgen von Lebenszielen hat immer etwas mit Beziehung zu tun. Denn im Beitragen zum Wohl anderer erfahren wir Sinn in unserem Leben.
Beziehungen und Traumata
Leider gelingen Beziehungen nicht immer. Auch die Beziehungen, die wir als Kinder erfahren haben, sind nicht immer von wärmender Fürsorge geprägt. Der Traumaexperte Van der Kolk sagt, dass Traumata immer etwas mit unterbrochener Verbindung und zerstörtem Vertrauen zu tun hat (Literaturtipp weiter unten).
Doch ich erlebe es immer wieder: Was durch Menschen verletzt wurde, kann im Zusammensein mit Menschen, die unsere Verletzungen verstehen und uns in ihrer eigenen Verletzlichkeit authentisch begegnen, heilen. Und Gott sei Dank müssen es nicht dieselben Menschen sein.
Beziehungen und GFK
GFK heißt für mich nichts anders als „Verbindung zu lernen“. Es geht bei der GFK darum zu lernen, wie wir aktiv unsere Beziehungen so gestalten können, dass sich die Bedürfnisse aller Beteiligten erfüllen. Eine Kunst, bei der wir Menschen noch ziemlich am Anfang stehen.
Unser Netzwerk „Gewaltfreie Kommunikation Austria“
Jede Person, die versucht, GFK für sich alleine zu lernen, merkt schnell, wie sie an ihre Grenzen kommt. In einer Welt von Beschuldigungen, Kritik und Verurteilungen ohne diese allgegenwärtigen und beliebten Ausdrucksmittel auszukommen, ist mitunter sehr herausfordernd.
Der Purpose unseres Netzwerks ist: Ressourcen zu bündeln um die GFK zu lernen und zu leben. Unser alljährliches Netzwerktreffen ist einer der schönsten GFK-„Spielplätze“ zum gemeinsamen lernen und leben der GFK.
Jede Person, die mag, kann Teil unseres Netzwerks werden und beim nächsten Netzwerktreffen dabei sein. Herzlich willkommen!
Literaturtipp: Bessel van der Kolk „Verkörperter Schrecken. Traumaspuren in Gehirn, Geist und Körper und wie man sie heilen kann.“ Originaltitel: „The Body keeps the Score“
Ein Danke-schön an Hermann Edtmayer von unserem Netzwerk, der bei unserem Treffen Augenblicke mit der Kamera eingefangen hat.
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