Am 14. Juli 2020 konnte trotz Corona-Einschränkungen das Seminar „In Konflikten sinnvoll kommunizieren“ in der Sommerhochschule der PH Kärnten stattfinden.

Warum sind Konflikte eigentlich herausfordernd? Warum eskalieren sie so oft? Weil an manchen Stellen, mitunter ohne unser bewusstes Wollen, unser innerer Feuermelder anspringt, unsere Amygdala. Die Amygdala ist der Star unseres Limbischen Systems, unseres emotionalen Gehirns.  Sie filtert und sortiert alle Erfahrungen nach Ähnlichkeiten mit schwierigen oder gefährlichen Situationen aus der Vergangenheit. Und das innerhalb einer Zeit von 50 Millisekunden! Da kann unser Großhirn, der Präfrontale Cortex, der zuständig für unsere Interpretation der Welt, für unser bewusstes Denken, Problemlösen, Planen und Handeln ist,  einfach nicht mithalten. Kein Wunder, dass Konflikte herausfordernd sind.

Die schlechte Nachricht: die superschnelle Reaktion der Amygdala lässt sich nicht vermeiden. Die gute Nachricht heißt Neuroplastizität, d.h. unser menschliches Gehirn ist veränderungsfähig: wir können lernen, wie wir mit unserer alarmierten Amygdala umgehen können und wie wir die Zeit, die wir im Alarmmodus verbringen, verkürzen. Das hilft oft, entstandene Konflikte zu deeskalieren und zu lösen.  Ein hilfreicher Tipp dafür ist die bewusste, langsame Atmung.